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Erkenntnisse aus der vorsprachlichen Kommunikationsentwicklung. Anregungen für die Frühförderung

Hellgard Rauh

Abstract


Zusammenfassung: Vorsprachliche Kommunikationskompetenzen bereiten nicht nur die Basis für die spätere Sprach- und symbolische Entwicklung, sondern auch für das Sozialverhalten, für emotionale Balance und das Selbstwertgefühl. Frühe präventive und therapeutische Programme erwiesen sich als besonders wirksam, wenn sie an diesen frühen Kompetenzen und ihren Vorläufer ansetzten.

Vorsprachliche, direkte Kommunikation hat viele Aspekte und beinhaltet nicht nur den Austausch intendierter Botschaften und nicht-intendierter emotionaler Signale, sondern auch die Fähigkeit, Mimik zu „lesen“, die eigene Aufmerksamkeit an der des Partners auszurichten bzw. die Aufmerksamkeit des Partners zu steuern bzw. die Perspektive des Partners einzunehmen und seine Kenntnisse, Motive und Absichten zu berücksichtigen. Beglückende Kommunikationsepisoden weisen zudem eine typische zeitliche Struktur und einen gemeinsamen Rhythmus sowie eine klare emotionale Kontur auf.

Dieser Beitrag berichtet über die frühe Entwicklung dieser Kommunikationsaspekte entsprechend den jüngsten Forschungsergebnissen, gegliedert nach zwei Altersphasen: den ersten sechs Lebensmonaten (Normalentwicklung) mit dem Hauptziel der Kommunikation, das Kind in seiner Verhaltensregulation zu unterstützen, und den nächsten zwölf Monaten bis zum Sprachbeginn, wenn die Kommunikation zunehmend über Objekte und Themen von gemeinsamem Interesse erfolgt.

Die Qualität der Eltern (Bezugsperson-)-Kind-Interaktion vertieft die sozial-emotionale Bindung und bildet ein wichtiges strukturelles und sozial-emotionales Fundament für die weitere Kommunikationsentwicklung, besonders und gerade auch bei Risikokindern und Kindern mit frühen Beeinträchtigungen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/fi2014.art24d