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Aggression in Umwelten frühadoleszenter Jungen und Mädchen. Vier Einzelfallstudien mit Kamerabrillen

Alexander Wettstein, Jana Bryjová, Gerhard Faßnacht, Mascha Jakob

Abstract


Die meisten Jugendlichen zeigen beim Eintritt in die Pubertät nur moderate Probleme. Aggressive Frühadoleszente in Heimen für verhaltensauffällige Jugendliche sind allerdings einer Doppelbelastung ausgesetzt. Zusätzlich zu bereits bestehenden Verhaltensproblemen sind sie bei der Bewältigung normativer Entwicklungsanforderungen besonders gefordert. Sie verfügen nur über ein begrenztes Repertoire an Bewältigungsstrategien und leben oft in aversiven Umwelten. Aggressionsforschung fokussiert meist auf den Träger aggressiven Verhaltens. Wir richten in einer explorativen Studie den Blick auf die Umwelten aggressiver Frühadoleszenter im Alter von 12 Jahren und erheben mit Kamerabrillen ganze Tagesverläufe aus deren Perspektive. Dabei werden die Umwelten zweier Heimjugendlicher mit den Umwelten einer Kontrastgruppe zweier zu Hause lebender nicht aggressiver Frühadoleszenter in den Lebensbereichen Familie, Freizeit, Schule und Heimwohngruppe verglichen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die untersuchten Heimjugendlichen mehrfachen Entwicklungseinschränkungen unterworfen sind. Sie verfügen im Vergleich zur Kontrastgruppe über einen eingeschränkten Streifraum, weniger bedeutsame Interaktionspartner, eingeschränkten Peerkontakt und werden in Interaktionen mit Peers häufig selbst Opfer aggressiven Verhaltens.

Volltext:

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2011.art14d

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