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Simulierte Synästhesie - eine Möglichkeit der Kreativitätsförderung?

Siegfried Preiser

Abstract


Synästhesie ist eine Variante der Wahrnehmung, bei der wahrgenommene Reize unwillkürlich trotz fehlender Reizgrundlage zu einer zusätzlichen Wahrnehmung in einer anderen Sinnesmodalität führen. Synästhetiker gelten als überdurchschnittlich kreativ. Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass Menschen mit ungewöhnlichen Assoziationen bessere Chancen haben, originelle Konstellationen von Problemaspekten zu finden. In drei Schulklassen des 4. und des 5. Schuljahres wurden in einem Vorher-Nachher-Design mit Kontrollgruppen Effekte eines nach Synästhesieprinzipien gestalteten Kunstunterrichts untersucht. In dem sich über fünf Wochen erstreckenden Kunstunterricht der Trainingsgruppen wurden verschiedene Sinnesmodalitäten in unterschiedlichen Konstellationen miteinander verknüpft: visuelle, haptische, kinästhetische, olfaktorische Reize sowie akustische Reize in Form von Musik, Geräuschen und Texten. Veränderungen bei den Trainingsgruppen (N = 58) und den Kontrollgruppen (N = 59) wurden mittels Varianten des Tests für schöpferi-sches Denken – Zeichnerisch (TSD-Z) gemessen. Zweifaktorielle Varianzanalysen mit Messwiederho-lung erbrachten in zwei Stichproben hochsignifikante Interaktionseffekte. Ein Training mit simulierten Synästhesieerfahrungen ist offenbar in der Lage, die zeichnerische Kreativität zu fördern.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2011.art15d

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