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Wahrnehmung und Interpretation von Unterrichtsstörungen aus Schülerperspektive sowie aus Sicht der Lehrpersonen

Elena Makarova, Walter Herzog, Marie-Theres Schönbächler

Abstract


Dem Beitrag liegt ein Verständnis von schulischem Unterricht als Interaktionssystem zugrunde, das alle am Unterricht Beteiligten einschließt. Eine konstitutive Rolle für den Aufbau von sozialer Ordnung im Unterricht kommt der gegenseitigen Wahrnehmung zu. Dazu gehört die Wahrnehmung von Unterrichtsstörungen. Mittels qualitativer Daten wird untersucht, wie weit Schüler- und Lehrerperspektive bei der Wahrnehmung von Unterrichtsstörungen und bei der Wahrnehmung der Lehrerreaktionen auf Unterrichtsstörungen übereinstimmen. Dabei wird nach Klassen, in denen der Unterricht häufig oder selten gestört wird, unterschieden. Die Ergebnisse zeigen erstens eine weitgehende Übereinstimmung von Lehrer- und Schülerperspektive bei der Wahrnehmung von Unterrichtsstörungen, zweitens eine selbstdienliche Verzerrung der Wahrnehmung der eigenen Reaktionen auf Unterrichtsstörungen bei Lehrkräften von Klassen mit hohem Störausmaß und drittens eine unterschiedliche Bedeutung des Begriffs Unterrichtsstörung in Klassen mit hohem und tiefem Störaufkommen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf eine mögliche Selbstverursachung von Unterrichtsstörungen durch die Lehrperson diskutiert. Zudem wird der Begriff der Klassenführung relativiert.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2014.art11d

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