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Mathematische Vorläuferfertigkeiten im Vorschulalter und ihre Vorhersagekraft für die Mathematikleistungen bis zum Ende der Grundschulzeit

Kristin Krajewski, Wolfgang Schneider

Abstract


Es werden Ergebnisse einer vierjährigen Langzeitstudie vorgestellt, die die Identifikation von spezifischen mathematischen Vorläuferfertigkeiten zum Ziel hatte. 153 Vorschüler wurden hinsichtlich früher mathematischer Kompetenzen untersucht, die an ein entwicklungspsychologisches Modell zum Erwerb früher mathematischer Kompetenzen angelehnt waren. Am Ende der ersten und vierten Klasse wurden die Mathematik- und Rechtschreibleistungen dieser Kinder erhoben. Es zeigte sich, dass vorschulische Mengen-Zahlen-Kompetenzen einen Großteil der Varianz in den späteren Mathematikleistungen erklärten. So konnten 26 % der Unterschiede in den Mathematikleistungen am Ende der Grundschulzeit durch die bereits vor Schuleintritt erfassten Invarianz- und Anzahlkonzepte aufgeklärt werden. Diese Kompetenzen wurden wiederum von numerischen Basisfertigkeiten und in geringerem Maße von der Intelligenz vorhergesagt. Die Intelligenz zeigte darüber hinaus keinen direkten Einfluss auf die schulischen Mathematikleistungen. Demgegenüber nahm der Einfluss der sozialen Schicht auf die Mathematikleistungen mit der Beschulung zu. Da die frühen Mengen-Zahlen-Kompetenzen im Gegensatz zu Intelligenz und Zugriffsgeschwindigkeit keine Varianz in den späteren Rechtschreibleistungen erklären konnten, stellten sie sich als spezifische mathematische Vorläuferfertigkeiten heraus.

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