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Das Berliner Eltern-Kind-Leseprogramm: Konzeption und Effekte

Nele McElvany, Cordula Artelt

Abstract


Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Förderung von Lesekompetenz im Kontext der Familie. Hierbei werden die Effekte eines neu entwickelten Eltern-Kind-Lese­programms untersucht, das über eine durch Fragen und Aufgaben strukturierte Eltern-Kind-Kommunikation über einzelne Texte darauf abzielt, Strategien und Prozesse des Textverstehens implizit zu vermitteln und zu habitualisieren und damit langfristig auch Lesekompetenz zu fördern. An der ersten Evaluationsstudie zum Berliner Eltern-Kind-Leseprogramm mit Prä-Posttest-Kontrollgruppen­design nahmen insgesamt 509 Viertklässler aus 15 Berliner Grundschulen teil. Hierbei ließen sich Effekte der Programmteilnahme auf Voraussetzungen und Teilkompetenzen von Lesekompetenz nachweisen. So waren die Wortschatzentwicklung und die Entwicklung der textbezogenen Metakognition für die Gruppe der Leseprogrammteilnehmer positiver. Für die textbezogene Meta­kognition ließ sich dieser Effekt auf die besondere Wirksamkeit des Programms für schwache Schülerinnen und Schüler zurückführen, was sich in der Interaktion zwischen Ausgangsniveau und Gruppenzugehörigkeit zeigt. Keine direkte Förderwirkung ließ sich hingegen bei einem standardisierten Leseverständnistest, bei der Dekodierfähigkeit und bei der Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler nachweisen. Die Befunde machen insgesamt deutlich, dass eine strukturierte Intervention zu Lesekompetenzförderung in Familien ein bislang wenig beachtetes Förderpotenzial besitzt.

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