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Editorial

Sabine Behn, Gabriele Bindel-Kögel

Abstract


Editorial




Liebe Leserinnen und Leser,


Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft, tut sich mit den Herausforderungen, die eine ethno-natio-kulturell plurale Zusammensetzung der Gesellschaft mit sich bringt, jedoch schwer. Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund erleben häufig zwei unterschiedliche Identitäten und wachsen in zwei unterschiedlichen Wertesystemen auf, die sie vereinbaren müssen. Diese zu vollziehende Syntheseleistung zwischen herkunftsbezogenen und aufnahmelandbezogenen Erwartungen ist ein wichtiger Aspekt, den Soziale Arbeit in diesem Kontext berücksichtigen sollte. Weiterhin gilt es, die Besonderheiten von Menschen bzw. Familien mit Migrationshintergrund in den Blick zu nehmen und Angebote auf ihre besonderen Bedürfnisse hin zuzuschneiden, aber gleichzeitig eine Offenheit zu bewahren und sich nicht in starren Vorstellungen über „die MigrantInnen“ zu verfangen. Hier ist Migrationssensibilität als Schlüsselkompetenz gefragt.

In diesem Heft wird das Thema der migrationssensiblen Arbeit unter verschiedenen Aspekten behandelt. Aladin El-Mafaalani nimmt einen Vergleich zwischen arabisch- bzw. türkeistämmigen Migrantengruppen in prekären Lebenslagen mit Deutschstämmigen in vergleichbarer Lebenslage vor und zeigt auf, dass die Probleme im Bildungssystem nicht nur entlang der ethnischen, sondern auch entlang der schichtspezifischen sozialen Herkunft verlaufen. Birgit Jagusch thematisiert spezifische Anforderungen an die Kinder- und Jugendhilfe und insbesondere den Kinderschutz, die sich aus den Migrationsprozessen ergeben. Ute Schad geht den Zusammenhängen zwischen Gewalt/Gewaltprävention und dem Konzept der Ehre nach.

Wir wünschen Ihnen neue Anregungen und viel Spaß beim Lesen.

Ihre
Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel

Volltext:

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