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Effektivität inklusiver Sprachförderung ein- und mehrsprachiger Vorschulkinder nach der "Language Route"

Hans-Joachim Motsch, Detta Sophie Schütz

Abstract


In der kontrollierten Interventionsstudie wurde die Effektivität des Sprachförderkonzepts "Language Route" (alltagsintegrierte Förderung) mit einer Sprachförderung im Pullout-Setting (1-3x wöchentlich in Kleingruppen) verglichen. Dazu wurden je 100 3-6-jährige ein- und mehrsprachige Kinder ausgewählt, ein Jahr lang begleitet und im Prä- und Posttest mit Verfahren untersucht, die die lexikalischen und grammatischen Fortschritte messen. Die Kinder der Untersuchungsgruppen gehörten zu der lexikalisch schwächeren Hälfte der Kindergartengruppen. Nach einem Jahr zeigten sich signifikante Fortschritte in allen sprachlichen Bereichen und Subgruppen. Wider Erwarten machten die schwächsten mehrsprachigen Kinder größere Fortschritte in ihren produktiven sprachlichen Fähigkeiten als die bereits sprachlich besseren mehrsprachigen Kinder. Die Sprachförderung mit der "Language Route", die auf eine Aussonderung von Kindern mit "Sprachförderbedarf" verzichtet, erwies sich als gleich effektiv wie die aussondernde Sprachförderung in der Kontrollgruppe. Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu anderen Evaluationsstudien.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2012.art16d