Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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<strong>Über die Zeitschrift</strong><p>Die VHN ist die älteste wissenschaftliche Fachzeitschrift für Sonder- und Heilpädagogik im deutschsprachigen Europa. Sie ordnet sich mit integrativer Zielsetzung in die Erziehungswissenschaft ein und verbindet die Einzeldisziplinen der Heil- und Sonderpädagogik zu einer Einheit. Sie überwindet die Grenze zwischen Sonderpädagogik in der Schule und Heilpädagogik außerhalb der Schule. Sie berücksichtigt heilpädagogisch bedeutsame Beiträge aus anderen erziehungswissenschaftlichen Disziplinen sowie aus Nachbargebieten wie Psychologie, Soziologie, Sozialarbeit, Psychiatrie, Medizin und Rechtswissenschaft. Ihre Beiträge sind trotz Spezialisierung von allgemeinem heilpädagogischen Interesse. Ein Peer-Review-Verfahren (ab 2005) garantiert die wissenschaftliche Qualität der Fachbeiträge. Sie sind in einer für alle Zielgruppen verständlichen Sprache abgefasst. Besondere Rubriken gehen auf Trends in Theorie und Forschung sowie auf aktuelle Herausforderungen in Wissenschaft, Praxis und Politik ein. Die VHN geht Kooperationen mit Partnerorganisationen ein, welche ihrer Zielsetzung nahe stehen. Zielgruppen sind Lehrende, Forschende und Studierende aller Bereiche der Heil- und Sonderpädagogik an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen und Fachschulen, in und außerhalb der Schule tätige Heilpädagogen/innen, Sonderschullehrer/innen, Heilerziehungspfleger/innen, Logopäden/innen, Sozialpädagogen/innen, Kinder- und Jugendpsychologen/innen, Sozialarbeiter/innen und alle weiteren Berufe in der Behindertenhilfe und in inklusiven Settings.</p>de-DEVierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete0017-9655Inhaltsverzeichnis
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2024-01-192024-01-19931Das Provokative Essay: Wie erging es den Familien mit einem Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf während der COVID-19-Pandemie? Ein Rückblick
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Ziel dieses Essays ist es, einen Überblick über die Studien zu geben, die aus einem groß angelegten Projekt hervorgegangen sind, das zu Beginn der COVID-19-Pandemie ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam mit über 50 Kollaborationspartnern wurde in über 70 Ländern erhoben, wie es Familien mit Kindern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) oder einer neurologischen Entwicklungsstörung während der ersten Monate der Pandemie erging. Aus diesem Projekt sind mehrere Publikationen hervorgegangen, welche einerseits Daten einzelner Länder aus einem transdiagnostischen Blickwinkel betrachteten, andererseits die Ängste und Sorgen der Familien in Abhängigkeit der Diagnose oder des Syndroms des Kindes analysierten, aber auch, wie die Kinder mit den Ängsten umgingen (Emotionsregulation). Im Sommer 2023 wurde die globale Studie über alle Länder hinweg veröffentlicht, was die Gelegenheit bietet, die Ergebnisse zusammenzufassen und ein Fazit zu ziehen.Andrea C. Samson
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2024-01-192024-01-199311610.2378/vhn2024.art01dFachbeitrag: Prävalenz, Risikofaktoren und Umgang mit digitaler sexualisierter Gewalt gegen Jugendliche mit Hörbehinderung: Ergebnisse einer Pilotstudie
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Im Vergleich zu hörenden Jugendlichen sind Jugendliche mit Hörbehinderung durch ihre intensive Internetnutzung und kommunikative Barrieren einem potenziell erhöhten Risiko ausgesetzt, digitale sexualisierte Gewalt zu erleben. Forschungsergebnisse hierzu liegen bislang jedoch nicht vor. Diese werden dringend benötigt, um Präventionsangebote zu entwickeln. Ziel der vorliegenden Studie war es, erstmalig Erkenntnisse zur Prävalenz, zu den Risikofaktoren und zum Umgang mit digitaler sexualisierter Gewalt gegen Jugendliche mit Hörbehinderung zu gewinnen. Genutzt wurden Fragebogendaten von n=16 Schüler/innen (M=14.88 Jahre; SD=1.71). 83% der befragten Jugendlichen bestätigten, mindestens einmal digitale sexualisierte Gewalt erlebt zu haben. Am häufigsten wurden die ungewollte Konfrontation mit sexualisierten Bildinhalten und das ungewollte Empfangen sexualisierter Fragen genannt (jeweils 69%, n=11). Die vorliegende Studie legt einen Grundstein für Präventions- und Schutzkonzepte für diese hoch vulnerable Zielgruppe.Eva HartmannMalte SchottKatharina UrbannDennis OberleiterLaura Avemarie
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2024-01-192024-01-1993172110.2378/vhn2024.art02dFachbeitrag: Explorative Analyse eines Fragebogens zur Messung von Lehrkraftfeedback aus Perspektive der Feedbackempfangenden
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Der vorliegende Beitrag überprüft die Validität eines Instruments zur Messung von Lehrkraftfeedback (LF) aus Perspektive der Feedbackempfangenden (FE) (LF-FE-Fragebogen). Hierzu wurden n=358 Schüler/innen (51% männlich) aus fünf dritten und 15 vierten Grundschulklassen 47 Items vorgelegt. Eine explorative Faktorenanalyse legt für das positive LF vier Faktoren à drei Items (Sozialverhalten, Lernverhalten, Schulleistung, Organisation) und für das negative LF drei Faktoren à vier Items (Sozialverhalten, Lernverhalten und Schulleistung, Störverhalten) nahe. In einer Regressionsanalyse, in der alle Dimensionen des LF-FE-Fragebogens als unabhängige Variablen einflossen, zeigten sich im Hinblick auf die selbstwahrgenommene soziale Integration schwache bis mittlere Zusammenhänge mit positivem wie negativem LF zum Sozialverhalten. Hinsichtlich der selbstwahrgenommenen Beziehung zur Lehrkraft ergab sich ein schwacher Zusammenhang mit negativem LF zum Störverhalten.Markus SpillesPhilipp NicolayChristian Huber
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2024-01-192024-01-19931223410.2378/vhn2024.art03dFachbeitrag: Berufliches Selbstkonzept von angehenden Lehrkräften für Sonderpädagogik im Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung. Psychometrische Evaluation eines Diagnostikums und erste empirische Daten
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Das berufliche Selbstkonzept von Lehrkräften, das Überzeugungen zu beruflichen Fähigkeiten umfasst, die für die Planung und Durchführung von Unterricht erforderlich sind, ist ein wichtiger Aspekt pädagogisch-professioneller Kompetenz. Ein Übertrag auf die sonderpädagogische Tätigkeit im Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung ist bisher jedoch nicht erfolgt. Basierend auf Daten von 332 angehenden Lehrkräften für Sonderpädagogik mit emotional-sozialer Schwerpunktsetzung zeigt die vorliegende Querschnittsstudie, dass ein an den Leitlinien für die Lehrkräftebildung orientiertes Diagnostikum beruflicher Selbstkonzeptdimensionen auch auf das sonderpädagogische Tätigkeitsfeld übertragbar ist. Vertiefend deutet sich an, dass im Vergleich zu angehenden Sekundarstufenlehrkräften Unterschiede in den Selbstkonzeptdimensionen „Medien“ und „Innovation“ zugunsten der angehenden Sekundarstufenlehrkräfte bestanden und dass die erfassten Selbstkonzeptdimensionen angehender Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen nicht mit der Studiendauer assoziiert waren.Nicola-Hans SchwarzerStephan Gingelmaier
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2024-01-192024-01-19931355110.2378/vhn2024.art04dFachbeitrag: Schüler/innen mit chronisch-somatischen Erkrankungen - Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zum Erleben der Schulsituation
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Chronisch-somatische Erkrankungen können erhebliche Auswirkungen auf das individuelle Erleben des Schulbesuchs von Kindern und Jugendlichen haben. Obwohl die Prävalenzen stabile Werte von 10–15% signalisieren, existieren kaum nationale Studienergebnisse, die diesem komplexen Wechselgefüge aus möglichen personalen Funktionseinschränkungen und ihren Auswirkungen auf den Schulbesuch auf den Grund gehen (Seiler-Kesselheim & Walter-Klose, 2023). An dieser Stelle setzt die oben genannte Studie an und untersucht nach einem Modell zur Qualität inklusiver Bildungsangebote (Walter-Klose, 2012) mithilfe eines Fragebogens zur Selbsteinschätzung die Rückmeldungen von 134 Schüler/innen. In einem explorativen Studiendesign wurden vielfältige Fragen zum schulischen Erleben und den Anpassungserfordernissen von Allgemeinen Schulen im Hinblick auf chronisch-somatische Erkrankungen gestellt. Zentrale Ergebnisse verweisen auf notwendige Anpassungserfordernisse im Schulkontext und Vernetzungen mit außerschulischen Unterstützungssystemen. Auch wird deutlich, dass subjektiv besser angepasste Schulen bei den Lernenden bessere Bildungsergebnisse ermöglichen.Christian Walter-KloseAndreas Seiler-Kesselheim
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2024-01-192024-01-19931526810.2378/vhn2024.art05dAktuelle Forschungsprojekte: Ergebnisse der Studie "Dialogisches Lesen zur Unterstützung des Erwerbs grammatischer Fähigkeiten in der Kindertagesstätte (DiaGramm)"
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Im Projekt „Dialogisches Lesen zur Unterstützung des Erwerbs grammatischer Fähigkeiten in der Kindertagesstätte (DiaGramm)“, einer kontrollierten Interventionsstudie mit Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren unter der Leitung von Prof. Dr. Katrin Alt (HAW Hamburg) und Dr. Detta Sophie Schütz (Universität Bremen), wurden drei verschiedene Methoden des Dialogischen Lesens evaluiert und hinsichtlich ihrer Potenziale als Sprachförderkonzepte miteinander verglichen. Ziel des Projektes war es festzustellen, wie ältere Kindergartenkinder im Alter von vier bis fünf Jahren mithilfe von Bilderbuchbetrachtungen effektiv in ihrem Spracherwerb und insbesondere in ihrem Grammatikerwerb unterstützt werden können.Detta Sophie SchützKatrin Alt
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2024-01-192024-01-19931707210.2378/vhn2024.art06dRezension: Wartenberg, Christopher (2022): Eine Kulturgeschichte des Stotterers
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Den Stotterer gibt es nicht. Die Verallgemeinerung einer Person oder mehrerer Personen, deren Redefluss stockt, ist ebenso problematisch wie die maskuline Priorität unter Ausklammerung geschlechtlich anders disponierter Menschen. Abgesehen davon, dass Stottern als Teil einer Person erscheint, der vor allem im sozialen Rahmen dominant wirkt, also nicht alles benennt, was Personen innewohnt. Aber ein Buchtitel pointiert und personalisiert zu Recht. In diesem Fall ist er zudem (von Anne Breitenbach) gelungen typografisch lautmalerisch umgesetzt. Worauf weist er hin? Christopher Wartenberg ist Volkskundler, Historiker und Kulturanthropologe. Seine umfassende und intensive Studie der kulturgeschichtlichen Kenntnis der relevanten Rolle von stotternden Personen ist in vier Themen gegliedert: Störung, Identität, Repräsentation, Kosmologie.Christian Mürner
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2024-01-192024-01-19931757610.2378/vhn2024.art07d