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Originalarbeit: Selbst- und Beziehungsentwicklung in ungewissen Lebenswelten. Platzierungen in der frühen Kindheit

Maria Mögel

Abstract


Frühplatzierungen konfrontieren soziale Dienste und Fachpersonen mit einem Dilemma: der Schutz von Säuglingen und Kleinkindern vor Belastungen in ihrer Herkunftsfamilie erfordert manchmal einen vollständigen Umwelt- und Bezugspersonenwechsel, was in der frühen Kindheit eine traumatische Erfahrung bedeutet. Zusätzlich belasten provisorische Platzierungssettings das alterstypische Bedürfnis der Kinder nach einer konstanten und engen Bindungsbeziehung. Wenn Pflegemütter ein starkes Engagement (Commitment) für die Beziehung zeigen (Bernard und Dozier 2011), scheint die durch Gefährdung und Platzierung geschwächte Selbst- und Beziehungsentwicklung der Kinder sowie ihre Fähigkeit zur Affektregulation gestärkt zu werden. Fallbeispiele zum Beziehungserleben frühplatzierter 3- bis 6-jähriger Kinder aus der Zugehörigkeitsstudie des Marie Meierhofer Instituts für das Kind (2013–2016) illustrieren die Befindlichkeit frühplatzierter Kinder auf dem Hintergrund unterschiedlicher Möglichkeiten von Commitment in Pflegefamilien und Institutionen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/fi2021.art18d