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Tests und Screenings: PROVIKIT Seh-Screening für die Nähe für Kinder im Vorschulalter (4 - 7)

Renate Walthes

Abstract


Da in der kinderärztlichen Praxis (U7A) überwiegend Funktionen überprüft werden, die mit dem Sehen in der Ferne zu tun haben (Walthes 2021, 24-37), werden Sehprobleme bei Aktivitäten im Nahraum (Puzzeln, Malen, Basteln, Bauen …) eher selten identifiziert. Nahezu alle Entwicklungs- und Intelligenztestverfahren arbeiten mit visuellen Elementen wie zum Beispiel Bilderkennung, Nachzeichnen, Kategorisieren von Objekten und Bildkarten, Mustererkennung oder Auge-Hand-Koordination. Zwar wird in der Einleitung zu den Verfahren betont, dass diese bei festgestellter Sehbehinderung nicht angewendet werden sollten, dies bezieht sich jedoch lediglich auf Kinder, bei denen gemäß sozialrechtlicher Kriterien Augenerkrankungen festgestellt und die bezüglich der Sehschärfe (Visus) und des Gesichtsfelds als sehbehindert eingestuft wurden. Wenn Kinder bei der Lösung von Nahaufgaben Probleme haben oder sie verweigern, dann wird dies als Nichtbestehen der entsprechenden Entwicklungs- oder Intelligenztestaufgabe gewertet, beeinträchtigte visuelle Funktionen, die eine Lösung der gestellten Aufgabe erschweren, werden selten in Betracht gezogen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/fi2022.art10d