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Rezension: Ferdinand Klein Waldorfpädagogik in Krippe und Kita. Einblick in eine ganzheitliche Praxis, die jedem Kind seinen individuellen Lebensweg ermöglicht

Gerhard Neuhäuser

Abstract


Wie allgemein bekannt, muss Inklusion in der frühen Kindheit beginnen, um für das Leben wirksam zu sein. Kinder wollen erkunden, erfahren und lernen, sie müssen aber auch gefördert werden, um späteren Anforderungen gerecht werden zu können. Dabei ist die Umwelt, sind die Interaktionen mit Eltern und Erziehern von zentraler Bedeutung. Welche pädagogischen Methoden am besten geeignet sind, wird kontrovers diskutiert, dabei hat die Waldorfpädagogik sich seit hundert Jahren offensichtlich bewährt und einen festen Platz gefunden. Sie sei ein wenig lebensfremd und esoterisch, sagen zwar ihre Kritiker, dass sie allumfassend und ganzheitlich ausgerichtet ist, wird aber nicht bestritten. Um zu einem Urteil zu kommen, müssen Erfahrungen gesammelt werden, wie sie im vorliegenden Büchlein von einem „Altmeister“ der Vorschul- bzw. Behindertenpädagogik und Frühförderung eindrucksvoll beschrieben sind. Er hat sich seit Jahren bemüht, den Dialog zwischen verschiedenen „Schulen“ zu pflegen und die Gedanken von Rudolf Steiner, wie auch von Janusz Korczak oder Maria Montessori, in seine an der Praxis orientierten Darstellungen eingebracht. So gelingt es ihm überzeugend, eine spezifisch kindzentrierte Haltung des Erziehers zu fordern: Dem Kind soll „auf Augenhöhe“ zur Entfaltung bzw. bei der Entwicklung seiner Fähigkeiten (Potenziale) verholfen werden. Dies setzt eine intensive Selbsterziehung voraus, für deren Grundlegung anthroposophische Erkenntnisse besonders wertvoll sind.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/fi2022.art25d