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Zum theoriegeleiteten Einsatz standardisierter Sprachtests bei Kindern mit geistiger Behinderung. Neue Möglichkeiten für die Praxis durch einen diagnostischen Leitfaden

Maren Aktas

Abstract


Praktiker stehen dem Einsatz standardisierter testpsychologischer Verfahren bei der Diagnostik geistig behinderter Kinder oft skeptisch gegenüber. Jedoch gilt, dass ein solches Vorgehen die Vergleichbarkeit von Ergebnissen erhöht und nicht zwangsläufig einer individuumszentrierten Entwicklungsbeurteilung widersprechen muss: Im Rahmen einer empirischen Studie mit 28 Kindern mit Down-Syndrom wurde ein diagnostischer Leitfaden entwickelt, der zeigt, wie strukturierte Elternfragebögen und standardisierte Sprachtests bei stark entwicklungsverzögerten Kindern gewinnbringend eingesetzt werden können. Dem Diagnostiker wird dabei ein adaptives Vorgehen empfohlen, das genaue Hinweise zur Aufgabenkombination und -abfolge enthält. Da zur Interpretation der Ergebnisse über die übliche normorientierte Auswertung hinaus eine theoretisch begründete qualitative Auswertung erfolgt, erlaubt der Leitfaden sowohl eine zeitlich ökonomische Erfassung des individuellen sprachlichen Repräsentationsniveaus eines Kindes als auch die Ableitung konkreter Fördermaßnahmen.

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