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Originalarbeit: Mentalisieren in der Frühförderung - eine qualitative Studie

Alexander Trost, Jessica Hauptmann

Abstract


Mentalisieren, also die Fähigkeit, innere und äußere Realitäten in einen sinnbildenden, reflektierten Zusammenhang zu bringen, entwickelt sich im Laufe der ersten Lebensjahre im Kontext der primären Bindungsbeziehungen des Kindes. In der interdisziplinären Frühförderung treffen wir auf Kinder, die aufgrund von Entwicklungsrisiken somatischer, psychischer oder sozialer Art in ihrer Mentalisierungskompetenz verzögert sind und auch dadurch eingeschränkte Teilhabechancen aufweisen. Explizites Mentalisierungswissen bei den FrühförderInnen und die Fähigkeit, auf dieser Ebene mit Kind und Eltern zu interagieren, ist daher heute für eine effektive IFF notwendig. In einer qualitativen Studie wurde daher der Frage nachgegangen, inwieweit die Praxis dies bereits umsetzt. Anhand der Videoanalyse von Frühfördereinheiten und Interviews bei fünf professionellen Frühförderinnen aus zwei Einrichtungen konnten erste Erkenntnisse zu Mentalisierungswissen und -praxis im Frühförderalltag gewonnen werden. Nur sehr wenige der fördernden Interventionen wurden auf der Basis fundierter Mentalisierungskenntnisse systematisch eingesetzt. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine anwendungsorientierte Vermittlung des Mentalisierungskonzeptes ein Schwerpunkt in der Ausbildung und Fortbildung von FrühförderInnen sein sollte.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/fi2018.art31d