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Die ICF-CY als Checkliste und Dokumentationsraster in der Praxis der Frühförderung

Olaf Kraus de Camarago

Abstract


Für den Kinder- und Jugendbereich wird eine eigene Version der ICF im Herbst dieses Jahres verabschiedet. Im letzten Jahr wurde auf der Grundlage einer Vorläuferversion eine Checkliste für den Alters- und Problembereich von Kindern in der Frühförderung konzipiert und an zwei interdisziplinär arbeitenden Frühförderstellen erprobt. Die Entwicklung dieser Checkliste und die Anwendungsmöglichkeiten in der Frühförderung werden in dem vorliegenden Beitrag dargestellt. Für das einzelne Kind und seine Familie kann ein interdisziplinäres Team durch den systematischen Einsatz der Checkliste zum einen den interdisziplinären diagnostischen Bedarf darstellen und zum anderen aus der Erfassung sowohl der krankheits-/behinderungsspezifischen Zustände wie der relevanten Förderfaktoren und Barrieren eine patienten- und familienzentrierte Förderung konzipieren. Die Erprobung der Checkliste an zwei interdisziplinär arbeitenden Frühförderstellen zeigte bei diesen Einrichtungen einen großen Bedarf an weiterer medizinisch-psychologischer Diagnostik und die Förderziele für die Kinder orientierten sich schwerpunktmäßig auf funktionelle Aspekte, insbesondere der mentalen Entwicklung. Um den Einsatz der ICF im Kinderbereich in den verschiedenen Segmenten der Versorgung von Kindern mit Behinderungen zu unterstützen und auch in der Praxis handhabbare Anwendungsformen der ICF zu entwickeln, hat sich die „Deutsche Arbeitsgruppe für die Adaptation der ICF für Kinder und Jugendliche“ gebildet, die derzeit ein bundesweites Folgeprojekt vorbereitet.

Volltext:

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