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Therapiekonzepte auf den Punkt gebracht. Das Pikler-Konzept

Monika Aly

Abstract


Wer hat das Konzept entwickelt? Das Konzept basiert auf den Erfahrungen, Forschungen und Schriften der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902 - 1984). Nach dem Studium und der fachärztlichen Ausbildung bei Clemens von Pirquet in Wien arbeitete sie zunächst als Familienärztin in Budapest. 1946 bis 1979 leitete sie dort das von ihr gegründete Säuglings- und Kinderheim Lóczy, das heute in der Tradition Piklers von der Kinder-psychologin Anna Tardos geführt wird. Es ist inzwischen zu einer wichtigen Institution für Forschungen zur Kindesentwicklung und für entsprechende Weiterbildungen geworden. Pikler erkannte in den Dreißigerjahren den Wert der autonomen Bewegungsentwicklung für die Persönlichkeitsentfaltung des Kindes. Sie begann Untersuchungen zur körperlichen und kognitiven Entwicklung. Die Ergebnisse publizierte sie sowohl in wissenschaftlicher als auch in populärer Form. Insbesondere erkannte sie die Schäden, die von einer Forcierung ("Förderung") der kindlichen Entwicklung verursacht werden können, und die individuelle, auch in der Herausbildung einzelner Fähigkeiten sehr unterschiedliche Geschwindigkeit gesunder Kinder. In diesem Kontext erarbeitete sie zusammen mit der Kinderärztin Judith Falk eine spezielle Beobachtungsdiagnostik zur Bewertung des Entwicklungsverlaufs. Diese Beobachtung findet stets in einer möglichst alltäglichen, von Dritten unbeeinflussten Spiel- und Bewegungssituation statt.

Volltext:

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