Editorial

Abstract

Liebe Leserinnen und Leser, in unserer therapeutischen Arbeit spielen Grenzen eine wichtige Rolle. Es kann darum gehen, die eigenen Grenzen anzuerkennen oder auch erstmal zu finden, mit Grenzüberschreitungen umzugehen oder Grenzen zu setzen. Und schließlich gilt es in einer sich ständig verändernden Welt, stets neue Grenzen und Grenzempfindungen zu verarbeiten und mit ihnen umzugehen. Das gilt für unsere KlientInnen bzw. PatientInnen, aber auch für uns selbst als TherapeutInnen. In den Artikeln geht es in ganz unterschiedlicher Art und Weise um Grenzen. Nicole Hartmann beginnt diese Ausgabe und stellt hierbei die historischen Wurzeln der Tanztherapie in Frage. Sie appelliert an die KollegInnen, den Ausdruckstanz und seine VertreterInnen zur Zeit des Nationalsozialismus kritisch zu beleuchten und die Grenzen der tanztherapeutischen Konzepte auf zeitgenössische Tanzkonzeptionen zu erweitern. Gerne darf dieser Beitrag zur weiteren Diskussion zu diesem Thema anregen. Persönliche Grenzen sind im Paartanz erfahrbar. Hans Gunia stellt eine explorative Studie vor, in der die Wirkung von Tango Argentino mit Verhaltenstherapie bei der Behandlung von Depressionen untersucht wird. Die Studie ist nur eingeschränkt übertragbar, aber dennoch ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Anerkennung von Tango als therapeutische Maßnahme. Und schließlich widmet sich Sabine Schmidt einem Thema, das viele Frauen an ihre Grenzen bringt: Vaginismus. Sie erläutert anhand eines Fallbeispiels ihre körperpsychotherapeutische Vorgehensweise und lässt hoffen, dass den betroffenen Frauen auf diese Weise geholfen werden kann. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in dieser Ausgabe Inspirationen für Ihre weitere Arbeit finden und Ihre Schaffensgrenzen auf diese Weise erweitern können. Maren Iman Imran Schriftleitung „körper – tanz – bewegung“