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Der unerhörte Blick im Körper der Frau. Teil 1: Überlegungen zum körpersprachlichen Übertragungsraum in Frau-Frau-Therapien
Abstract
In diesem Beitrag wird die Bedeutung des weiblichen Blicks im Sinne einer Spiegelung für die weibliche Selbstentwicklung beleuchtet. Auf der Grundlage einer Behandlungsstunde werden verschiedene Einflussfaktoren diskutiert, die dazu beitragen, dass das weibliche Begehren zu einem "unerhörten" wird. Damit wird auf die Doppelbedeutung von "unerhört" angespielt im Sinne einer Nichtbeachtung sowie von "unverschämt" bzw. "verboten". In diesen Bedeutungshof gehen soziokulturelle Weiblichkeitsvorstellungen ein, die die Weiblichkeit auf bestimmte Formen festlegen. Entsprechend wird das basale Bedürfnis nach umfassender sinnlich-affektiver Spiegelung der leiblich-affektiven Erfahrungen geschlechtsspezifisch eingeschränkt. Hierbei kommt v. a. die gesellschaftliche Tabuisierung weiblich-homosexueller Begehrensstrukturen zum Tragen. Im ersten Teil des Beitrags wird argumentiert, dass erst ein gendersensibler Blick Fehldeutungen und Pathologisierungen weiblich-sinnlicher Körperlichkeit im therapeutischen Raum verhindern kann, und dazu werden bedeutsame theoretische Hintergründe vorgestellt.
Schlagworte
weibliches Begehren
homosexuelle Übertragung-Gegenübertragung
psychisches Körpererleben
soziokulturelle Weiblichkeitsbilder
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/ktb2013.art09d