

Das Recht auf ein Genital wie ein Partybrötchen. Intimchirurgische Körpermodifikationen als Körperpsychotherapie?
Abstract
Genitale chirurgische Körpermodifikationen werden zurzeit als die neue Form der Körperpsychotherapie beworben, z. B. als Intervention, um Körperakzeptanz herzustellen, Scham zu mindern und das sexuelle Erleben zu optimieren; die Nachfrage steigt stetig. Ähnlich wie bei anderen Körpermodifikationen, wie zum Beispiel Tätowierungen und Piercings, stellen sie eine Körperattraktivierung dar und sind somit Ausdruck der Motivation, die eigene Persönlichkeit sichtbar werden zu lassen. Dabei gibt es deutliche Hinweise für Unterschiede von männlichen vs. weiblichen Genitalmodifikationen bei intimchirurgischen Eingriffen: Vergrößerung des „Gemächts“ vs. Reduzierung auf eine infantile „Partybrötchen“-Vulva. In diesem Beitrag werden bisherige Erkenntnisse zu diesem Thema erläutert, Verbindungen zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM / FGC: female genital mutilation /female genital cutting) dargelegt, auf Zusammenhänge zu Körperbildstörungen, Selbstoptimierungszwang und Bodyismus hingewiesen und Konsequenzen für die Körperpsychotherapie aufgezeigt.
Schlagworte
genitale Körpermodifikation
weibliche und männliche Intimchirurgie als postulierte Körperpsychotherapie
kosmetische weibliche Beschneidungsoperationen und weibliche Genitalverstümmelung
Körperbildstörungen
Selbstoptimierungszwang
Bodyismus und Körperpsychotherapie
DOI: http://dx.doi.org/10.2378/ktb2017.art03d
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