

Wie gut schätzen Lehrer die Fähigkeitsselbstkonzepte ihrer Schüler ein? Zur diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften
Abstract
Die vorliegende Arbeit untersucht, inwiefern Lehrkräfte die bereichsspezifischen Fähigkeitsselbstkonzepte ihrer Schüler akkurat einschätzen können. Die diagnostische Kompetenz wurde dabei in Form der Niveau-, der Differenzierungs- und der Rangkomponente operationalisiert. Die Ergebnisse basieren auf den Daten von 37 Lehrkräften sowie 663 Grundschülern der ersten Jahrgangsstufe. Während Lehrkräfte das Niveau und die Streuung des Fähigkeitsselbstkonzepts in den drei untersuchten Bereichen Mathematik, Lesen und Schreiben durchschnittlich recht gut einschätzen können, fällt ihnen die Einschätzung der Rangfolge, insbesondere im Bereich Schreiben, schwerer. Es zeigen sich zudem lediglich geringe Zusammenhänge zwischen der diagnostischen Kompetenz in den untersuchten Fächern. Auch lässt sich kein Effekt der Berufserfahrung auf die diagnostische Kompetenz feststellen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre Bedeutung für Theorie und Praxis diskutiert.
Schlagworte
Diagnostische Kompetenz
Fähigkeitsselbstkonzept
fachspezifische Untersuchung
Akkuratheitskomponenten
Urteilsgenauigkeit
DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2010.art30d