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Soziale Disparitäten und Schutzfaktoren bei Schülerinnen und Schülern in der Primarstufe

Imke Groeneveld, Michel Knigge, Alexander Robitzsch

Abstract


Kinder aus einkommensschwachen Familien zeigen durchschnittlich niedrigere schulische Kompetenzen im Vergleich zu Gleichaltrigen aus besser gestellten Elternhäusern. Dieser Umstand wird auf einen primären Herkunftseffekt zurückgeführt, der sich durch Differenzen in der familialen Lernausstattung, der Förderung und Vermittlung motivationaler Aspekte des Lernens sowie allgemein im kulturellen Kapital äußert. Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie stehen Schülerinnen und Schüler, die höhere Kompetenzen aufweisen als es ihre soziale Herkunft erwarten ließe. Ausgehend von Befunden aus der Resilienz- und der Schulleistungsforschung werden potenzielle Schutzfaktoren definiert, von denen ein Disparitäten mindernder Effekt bezüglich der Lesekompetenz bei unterschiedlichen Sozialgruppen angenommen wird. Anhand von mehrebenenanalytischen Modellen mit Interaktionseffekten unter Verwendung der deutschen Stichprobe der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2001 (N = 7633) wurden die theoretisch definierten Schutzfaktoren einer empirischen Überprüfung unterzogen. Dabei erwiesen sich sowohl ein hohes akademisches Selbstkonzept als auch hohe kognitive Grundfähigkeiten als Schutzfaktoren auf der Individualebene. Auf der Klassenebene zeigte sich, dass ein hohes Kompetenz-niveau der Klasse einen protektiven Faktor bezüglich sozialer Disparitäten im Kompetenzerwerb darstellt.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2011.art17d

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