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Empirische Arbeit: „Paul ist nicht so gut in Deutsch“. Geschlechtsdifferenzielle Benotung im Fach Deutsch – eine Sekundäranalyse der Daten des IQB-Bildungstrends 2015

Christin Rüdiger, Malte Jansen, Camilla Rjosk

Abstract


Jungen erhalten, insbesondere in den sprachlichen Fächern, im Durchschnitt schlechtere Noten als Mädchen. Eine Ursache dafür sind geringere Kompetenzen der Jungen, aber auch motivationale Faktoren, Lehrkraft- und Elternmerkmale werden als Erklärungsfaktoren diskutiert. Dieser Beitrag untersucht die Frage, ob Notenunterschiede im Fach Deutsch zwischen Jungen und Mädchen nach der Kontrolle von Kompetenzen bestehen bleiben und wie diese erklärt werden können. Dazu wurden die Daten des IQB-Bildungstrends 2015 (N=21.432) genutzt, welche Leistungstests in drei für das Fach Deutsch maßgeblichen Kompetenzbereichen (Lesen, Zuhören und Orthografie) beinhalten. Es zeigte sich erwartungsgemäß, dass die schlechteren Deutschnoten von Jungen der neunten Jahrgangsstufe zum Teil auf ihre niedrigeren Kompetenzen zurückzuführen sind. Darüber hinaus trugen aber auch die geringere Ausprägung motivationaler Merkmale (Selbstkonzept, Interesse, Anstrengungsbereitschaft) und die höhere Ausprägung von Langeweile im Unterricht sowie Lehrkraftüberzeugungen zum Leseverhalten in unterschiedlichem Maße zu den Notenunterschieden bei. Auch nach Kontrolle dieser Faktoren blieb ein Benotungsnachteil für die Jungen erhalten. Mögliche Ursachen und Aufgaben zukünftiger Forschung werden diskutiert.

Volltext:

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2021.art08d

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