

Empirische Arbeit: Wo gelehrt wird, wird auch gelernt? Kompetenzaufbau in einem Diagnostikseminar im Lehramtsstudium
Abstract
Zentrales Ziel universitärer Lehre im Lehramtsstudium ist ein Kompetenzerwerb. Der Forschungsfrage zum Kompetenzerwerb in einem bildungswissenschaftlichen Diagnostik-Seminar wurde mit einem Feldexperiment mit zeitversetzter Intervention und drei Messzeitpunkten nachgegangen. In vier Parallelseminaren (N=78) erfolgte eine Zufallszuweisung der Studierenden zu Gruppe 1 mit Intervention zwischen T1 und T2 sowie Gruppe 2 mit Intervention zwischen T2 und T3. Die standardisierte Intervention zu „geschlossenen Aufgabenformaten“ umfasste zwei Seminarsitzungen à 90 Minuten mit wechselnden Phasen der Vermittlung theoretischen Wissens und der Wissensanwendung (Aufgabenkonstruktion). Zwischen T1 und T2 zeigte Gruppe 1 einen deutlicheren Kompetenzaufbau (Wissen/Anwenden d=1.69/2.73) als Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=0.41/0.54). Der Kompetenzzuwachs von T2 zu T3 war in Gruppe 2 (Wissen/Anwenden d=2.55/3.22) größer als in Gruppe 1 (Wissen/Anwenden d=0.94/1.51). Zu Semesteranfang und -ende differierten die Kompetenzausprägungen beider Gruppen nicht. Implikationen für die Hochschullehre und deren Evaluation anhand von Kompetenzzuwächsen in Leistungstests werden diskutiert.
DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2021.art12d
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