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Editorial zum Themenheft: Risiko und Resilienz im Kindes- und Jugendalter

Gottfried Spangler, Sandra Gabler, Melanie Kungl

Abstract


Die moderne Entwicklungspsychopathologie hat mit dem Risiko-Schutzmodell zur Erklärung abweichender Entwicklung traditionelle Vorstellungen, insbesondere solche, die von einem frühkindlichen Determinismus und monokausalen Erklärungen zur Entwicklung psychischer Störungen ausgehen, überwunden. So wird heute von einer kumulativen Belastung durch unterschiedliche, und auch in späteren Entwicklungsphasen wirksame, Risikofaktoren ausgegangen. In der modernen Sichtweise wird außerdem die zentrale Rolle von Schutzfaktoren und Resilienzmechanismen betont, die trotz vorliegenden Risikos eine positive Entwicklung ermöglichen. Resilienz beschreibt dabei die Widerstandsfähigkeit eines Individuums, welche bei aversiven Erfahrungen zum Tragen kommt, deren negativen Einfluss abmildert und zur Bewältigung von Krisen befähigt. Im engeren Sinn konstituiert sich Resilienz aus spezifischen Merkmalen und Kompetenzen eines Individuums. Inzwischen wird Resilienz vielmehr als dynamisches und prozesshaftes Geschehen zwischen verschiedenen biopsychosozialen Faktoren und deren wechselseitigem Zusammenspiel verstanden. Dabei zeigen die Befunde wiederholt die Erfahrungssensitivität von Resilienz und verweisen insbesondere auf die Relevanz von Fürsorge- und Erziehungsverhalten der Bezugspersonen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2023.art01d

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