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Verbales schulisches Selbstkonzept und sprachliche Leistungen in Gruppen mit und ohne Migrationshintergrund

Christian Schöber, Jan Retelsdorf, Olaf Köller

Abstract


In der vorliegenden Arbeit analysieren wir das Zusammenspiel von sprachlichen Leistungen (Leseverstehen und Rechtschreibkompetenzen) und dem verbalen schulischen Selbstkonzept bei Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund. In zwei Stichproben (Kohorte 1: n = 1001 Jugendliche aus 44 Klassen; Kohorte 2: n = 855 Jugendliche aus 38 Klassen) aus unterschiedlichen Schulformen (Gymnasium vs. andere) wurden die Rechtschreib- und Leseleistungen zu Beginn der fünften (T1) und der siebten Jahrgangsstufe (T2) erhoben. Zusätzlich wurde das verbale schulische Selbstkonzept erfasst. Im Einklang mit der existierenden Forschungsliteratur konnten wir zunächst nach Kontrolle der Schulform zu beiden Zeitpunkten signifikant niedrigere Leistungen in der Gruppe mit Migrationshintergrund nachweisen. Keine signifikanten Differenzen ergaben sich im verbalen Selbstkonzept. Die Entwicklung des verbalen Selbstkonzepts und der Leistungen verlief in beiden Gruppen ähnlich. Weitere Auswertungen ergaben reziproke Effekte von sprachlichen Leistungen und verbalem Selbstkonzept, d. h. sprachliche Leistungsmaße zeigten positive Effekte auf die Veränderung des verbalen Selbstkonzepts und ein höheres verbales Selbstkonzept ging mit einer günstigeren Entwicklung sprachlicher Leistungen einher. Die Effekte waren robust in unterschiedlichen Schulformen und in Gruppen mit und ohne Migrationshintergrund. Implikationen für die schulische Praxis werden diskutiert.

Volltext:

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/peu2015.art10d

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