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Empirische Arbeit: Kennen Lehrkräfte die Beweggründe ihrer Schülerinnen und Schüler für schulisches Engagement? Zwischen merkmal- und stereotyporientierten Urteilen

Paul Hinnersmann, Katja Görich, Stephan Dutke

Abstract


Motivationsbezogene Einschätzungen von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern weisen oft eine geringe Übereinstimmung auf. Ursache hierfür könnte stereotypbasiertes Urteilen aufseiten der Lehrkräfte sein. In zwei Studien wurde geprüft, inwieweit Lehrkräfte sich bei der Einschätzung der Lernbeweggründe ihrer Schülerinnen und Schüler an stereotypen Vorstellungen von Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern orientieren. In Studie 1 wurden stereotype Vorstellungen von Schülermotivation an Lehramtsstudierenden und erfahrenen Lehrkräften erhoben. Hiermit wurden die Daten von Dutke und Hinnersmann (2015) reanalysiert, die eine geringe Übereinstimmung zwischen Schüler- und Lehrkrafturteilen zeigten. Die Reanalyse belegt, dass die Lernbeweggründe, die Lehrkräfte individuellen Schülerinnen und Schülern zuschrieben, stereotypen Vorstellungen von Lehrkräften und Lehramtsstudierenden zur Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern ähnlicher waren als den Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler selbst. Studie 2 zeigte, dass dies auch zutrifft, wenn die Stereotypdaten und die Einschätzungen der Lernbeweggründe von Schülerinnen und Schülern nicht an unterschiedlichen, sondern an den gleichen Lehrkräften erhoben wurden. Es wird diskutiert, ob Unterschiede in der Urteilsgüte zwischen Lehrkräften sich je nach Selbsteinschätzungen der Schülerinnen und Schüler mit dem Ausmaß an Stereotyporientierung der Lehrkräfte erklären lassen.

Volltext:

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/PEU2017.art16d

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