Burnout aus ressourcentheoretischer Perspektive

Petra Buchwald, Stevan E. Hobfoll

Abstract


Burnout wurde bislang vorrangig als Konsequenz chronischen Arbeitsstresses in einer Umwelt verstanden, die nur wenig Gelegenheit zur Erneuerung von Ressourcen bietet. Derzeitige theoretische Modelle fokussieren vor allem auf Burnout-Symptome, jedoch weniger auf die Ursachen und die Entwicklung von Burnout. Die „Theorie der Ressourcenerhaltung“ stellt Burnout als einen kontinuierlichen Prozess dar, dessen zentrale Ursache das andauernde, normalerweise schleichende Schwinden von Ressourcen ist. Die Entwicklung von Burnout entspricht einer Ressourcenverlustspirale, die ihre Dynamik durch das Zusammenwirken von Arbeitsstressoren und deren erfolgloser Bewältigung erlangt. Ausgebrannte Menschen erleben permanent drohende oder tatsächliche Ressourcenverluste oder erhalten nach andauernder Fehlinvestition von Ressourcen nur minimale Ressourcengewinne. Anhand aktueller empirischer Studien zu Burnout aus dem Bereich der pädagogischen Psychologie und Arbeits- und Organisationsforschung wird die Erklärungskraft der Theorie der Ressourcenerhaltung für das Burnout-Konzept diskutiert.

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