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Zur Frage nach Auswirkungen von Lateinunterricht auf die kognitive Fähigkeit "Reasoning"

Tuulia M. Ortner, Martina Asanger, Klaus D. Kubinger, René T. Proyer

Abstract


Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit Effekten schulischen Lateinunterrichts auf schlussfolgerndes Denken: In einem Ex-post-facto-Versuchsdesign wurden in der vorliegenden Studie Schüler der elften Klassenstufe, welche seit zwei Jahren Latein lernen, und Schüler, welche stattdessen in einer „lebenden“ Fremdsprache unterrichtet wurden, mit Hilfe einer Batterie unterschiedlicher Reasoning Tests getestet. Ziel war es, möglichst umfassend hinsichtlich verfügbarer Testkonzepte vorzugehen und systematisch verschiedene Modalitäten (numerisch, verbal, figural) zu berücksichtigen. Zur Abschätzung von a-priori bestehenden Leistungsunterschieden wurden zusätzlich Schüler der neunten Klassenstufen getestet, welche sich soeben für den Unterricht in Latein entschieden hatten bzw. nicht; beide Gruppen waren also noch nicht in Latein unterrichtet worden. Die Ergebnisse zeigen, dass nur einer der eingesetzten Tests zwischen den beiden Gruppen mit bzw. ohne zwei Jahre Lateinunterricht zu diskriminieren vermag, dies allerdings auch nur im Ausmaß eines inhaltlich nicht relevanten Effekts (auch für die neunten Klassen ergaben sich keine relevanten Unterschiede).

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