Wenn bei Kindern Verhaltensauffälligkeiten diagnostiziert werden: Risiken für die Erziehungspartnerschaft von Familie und Kindergarten

Gabriele Peitz

Abstract


Die Etablierung einer Erziehungspartnerschaft zwischen Kindergarten und Familie erweist sich bei verhaltensauffälligen Kindern häufig als problematisch. In der vorliegenden Untersuchung wurde der Frage nachgegangen, inwieweit Wahrnehmungsdiskrepanzen zwischen Eltern und Erzieherinnen zur Entstehung von Problemen beitragen und welche Rolle Belastungen und Ressourcen der Mutter für ihre Haltung gegenüber der Erzieherin spielen. 141 Mütter von Kindergartenkindern im Alter von durchschnittlich 5.7 Jahren wurden zu kindlichen Verhaltensauffälligkeiten, zu den Kompetenzen der Erzieherin sowie zu individuellen Belastungen und Ressourcen befragt. Für 112 Kinder lagen außerdem Einschätzungen der Erzieherinnen zu Verhaltensauffälligkeiten vor. Die Ergebnisse zeigten, dass die Identifikation von Auffälligkeiten durch die Erzieherin mit einer Abwertung ihrer Person durch die Mutter einherging, und zwar unabhängig davon, wie diese ihr Kind einschätzte. Ein Mangel an Ressourcen auf Seiten der Mutter wirkte als zusätzliche Erschwernis beim Umgang mit dieser kritischen Situation. Schlussfolgerungen für die frühpädagogische Praxis werden diskutiert.

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