Psychologie in Erziehung und Unterricht
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<p>Psychologie in Erziehung und Unterricht ist eine psychologische Fachzeitschrift für Forschung und Praxis. Zu ihrer Zielsetzung gehört die Vermittlung von Ergebnissen und Erkenntnissen der Psychologie für alle Aufgaben im Bereich von Erziehung, Beratung und Instruktion. Die Zeitschrift veröffentlicht Beiträge zu psychologischen Aspekten der familiären und vorschulischen Erziehung, der Ausbildung in Schule und Hochschule, der Weiterbildung sowie der psychologischen Diagnostik, der Beratung und Intervention im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. <br /> Psychologie in Erziehung und Unterricht wendet sich an Erzieher, Lehrer und Hochschullehrer, an Erziehungs- und Familienberater, Schulpsychologen und Beratungslehrer, an Bildungs- und Berufsberater sowie an Studierende der Psychologie, der Erziehungs- und Sozialwissenschaften.</p><p> </p>Ernst Reinhardt Verlagde-DEPsychologie in Erziehung und Unterricht0342-183XInhaltsverzeichnis
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2024-04-012024-04-01712Empirische Arbeit: Entwicklung der mathematischen und Lesekompetenzen über sieben Jahre: Individuelle Determinanten und die Rolle der Schulform in der Sekundarstufe I
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Mit Daten der Startkohorte 2 des Nationalen Bildungspanels (NEPS, N=5436) wurde analysiert, wie sich die mathematischen und Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern in Deutschland in der Grundschule und Sekundarstufe I entwickeln und inwiefern die Schulformwahl als Mediator für soziale und herkunftsbezogene Merkmale dient. Dabei zeigten Effektstärken, dass die mathematischen Kompetenzen in der Grundschule deutlich stärker zunahmen als am Anfang der Sekundarstufe I und dass es deutliche Unterschiede im Wachstum zwischen den Kindern gab, wenn diese getrennt nach Schulform untersucht wurden. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Schulformwahl in der Sekundarstufe I vor allem durch die Noten in Deutsch und Mathematik vorhergesagt wurde. Die Schulform selbst stellte für die mathematischen und Lesekompetenzen in der 7. Klasse einen wichtigen Prädiktor und Mediator dar. Neben den Noten zeigten sich dabei sowohl für die Kompetenzen in der Grundschule als auch die sozialen und herkunftsbezogenen Merkmale indirekte Effekte über die Schulform auf die späteren Kompetenzen. Bereits zu Beginn der Grundschule ergaben sich Kompetenzunterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Herkunft, die bis in die Sekundarstufe I bestehen blieben.Jana KählerOlaf Köller
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2024-04-012024-04-01712577910.2378/peu2024.art07dEmpirische Arbeit: Comparing Generative AI and Expert Feedback to Students’ Writing: Insights from Student Teachers
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Feedback is crucial for learning complex tasks like writing, yet its creation is time-consuming, often leading to students receiving insufficient feedback. Generative artificial intelligence, particularly Large Language Models (LLMs) like ChatGPT 3.5-Turbo, has been discussed as a solution for providing more feedback. However, there needs to be more evidence that AI-feedback already meets the quality criteria for classroom use, and studies have yet to investigate whether LLM-generated feedback already seems useful to its potential users. In our study, 89 student teachers evaluated the usefulness of feedback for students’ argumentative writing, comparing LLM against expert-generated feedback without receiving information about the feedback source. Participants rated LLM-generated feedback as useful for revision in 59% of texts (compared to 88% for expert feedback). 23% of the time, participants preferred to give LLM-generated feedback to students. Our discussion focuses on the conditions in which AI-generated feedback might be effectively and appropriately used in educational settings.Thorben JansenLars HöftLuca BahrJohanna FleckensteinJens MöllerOlaf KöllerJennifer Meyer
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2024-04-012024-04-01712809210.2378/peu2024.art08dEditorial: Editorial zum Themenschwerpunkt: Psychische Gesundheit von Schüler:innen
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Das System Schule und seine Akteur:innen können Kinder und Jugendliche nicht umfassend in ihrer Entwicklung fördern, wenn die psychische Gesundheit der Schüler:innen außer Acht gelassen wird. Denn Schule ist nicht nur ein Lernort, sondern eine Lebenswelt, in der Kinder und Jugendliche den Großteil ihrer Zeit verbringen und viele Entwicklungsaufgaben bewältigen, wie bspw. positive Beziehungen mit ihren Peers zu etablieren oder sich auf eine berufliche Karriere vorzubereiten (Havighurst, 1972). Diese Lebenswelt kann für die psychische Gesundheit von Schüler:innen bedeutsame Ressourcen bereitstellen, aber auch Risiken bergen. Diese Sichtweise auf die Rolle von Schule wird durch die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz unterstützt, in denen bereits vor zehn Jahren Gesundheitsförderung und Prävention als zentrale Aufgaben und „unverzichtbares Element“ von Schulentwicklung konstatiert wurden (Kultusministerkonferenz, 2012, S. 2). Diese Aufgaben gewinnen nicht zuletzt durch die hohe Prävalenz psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter von fast 20% (Ihle & Esser, 2002, Barkmann & Schulte-Markwort, 2012) und dem Onset vieler psychischer Störungen vor dem 14. Lebensjahr (Kessler et al., 2005) an Bedeutung. Dass die Berücksichtigung gesundheitlicher Belastungen eine elementare Aufgabe von Schule sein muss, zeigen Forschungsergebnisse aus der COVID-19-Pandemie wie durch ein Brennglas: So weist beispielsweise die COPSY-Längsschnittstudie (Reiß et al., 2023) darauf hin, dass insbesondere ängstliche und depressive Symptome während der Pandemie bei Schüler:innen aller Schulformen deutlich zugenommen haben und seitdem auf hohem Niveau persistieren.Franziska GreinerHenrik Saalbach
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2024-04-012024-04-01712939510.2378/peu2024.art09dStichwort: Prävention psychischer Störungen von Schüler:innen in Schule und Unterricht
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Psychische Belastungen bei Schüler:innen haben in den letzten Jahren als Folge von multiplen gesellschaftlichen Krisen, aber auch aufgrund erhöhter gesellschaftlicher Sensibilität, deutlich zugenommen. Einschränkungen in der psychischen Gesundheit beeinflussen dabei insbesondere die Bildungsteilhabe von betroffenen Kindern und Jugendlichen erheblich. Da schul- und unterrichtsbezogene Faktoren einen wichtigen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Schüler:innen besitzen, kommt der Prävention von psychischen Belastungen und Störungen in Schulen eine besonders wichtige Aufgabe zu. Prävention ist dabei als ein Ansatz zu verstehen, der mit primärpräventiven Maßnahmen (z.B. Aufklärungskampagnen) einerseits die Resilienz aller Schüler:innen gegenüber psychischen Erkrankungen stärkt, aber auch belasteten Kindern und Jugendlichen gezielte und qualifizierte sekundär- und tertiärpräventive Hilfsmaßnahmen zuführt (z.B. fokussierte Gruppenprogramme). Neben Maßnahmen der Verhaltensprävention zur Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz muss die Prävention von psychischen Belastungen aber auch einen verhältnispräventiven Ansatz verfolgen und die systemischen Strukturen und Prozesse von Schule und Unterricht in den Fokus nehmen.Julian SchmitzKristin WolfJudith Bauch
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2024-04-012024-04-017129610010.2378/peu2024.art10dEmpirische Arbeit: Zusammenhänge zwischen Bewertungsängsten, Emotionsregulation und sozialer Angst bei Jugendlichen: Ein Strukturgleichungsmodell
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Ängste vor positiver und negativer sozialer Bewertung erreichen in der Adoleszenz ihren Höhepunkt. Darüber hinaus werden Jugendliche mit neuartigen, emotional herausfordernden Situationen konfrontiert, die neue Kompetenzen zur erfolgreichen Bewältigung erfordern und die Wichtigkeit einer adaptiven Emotionsregulation in dieser Entwicklungsphase unterstreichen. In dieser Studie wurden die Zusammenhänge zwischen sozialer Angst, Angst vor Bewertung und ausgewählten Emotionsregulationsstrategien, nämlich empathische Unterdrückung und Neubewertung, untersucht. Hierzu wurden Daten von 647 Jugendlichen online erhoben und mittels Strukturgleichungsmodellen analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die Angst vor negativer Bewertung mit der Unterdrückung negativer Emotionen assoziiert war und den Effekt der sozialen Angst darauf mediierte. Andererseits hing die Angst vor positiver Bewertung mit der Unterdrückung positiver und negativer Emotionen zusammen und mediierte den Effekt der sozialen Angst auf diese. Bewertungsängste und die damit einhergehende Emotionsunterdrückung können die Fähigkeit von Jugendlichen beeinflussen, sich im Unterricht aktiv zu beteiligen sowie mit positiven und negativen Rückmeldungen von Lehrkräften umzugehen.Achilleas Tsarpalis-FragkoulidisMartina Zemp
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2024-04-012024-04-0171210111510.2378/peu2024.art11dEmpirische Arbeit: Depressionsspezifisches Wissen und Hilfesuchverhalten von Jugendlichen
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Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter mit langfristig negativen Auswirkungen auf die Entwicklung. Zur Erhebung des Wissensstandes über Depressionen und Hilfesuchverhalten kann das Konzept der Depression Literacy herangezogen werden. Die vorliegende Studie untersucht, wie die Depression Literacy von Jugendlichen ausgeprägt ist. Dazu wurden N=127 Neuntklässler:innen befragt. Die Jugendlichen beantworteten etwa zwei Drittel der Fragen aus dem Wissenstest richtig, konnten jedoch weniger als ein Drittel der in der Fallvignette vorkommenden depressiven Symptome erkennen. Zudem würde sich etwa ein Viertel der befragten Schüler:innen im Falle eigener Betroffenheit keine Hilfe suchen. Dabei werden geschlechtsspezifische Unterschiede sichtbar: Jugendliche Mädchen beantworteten im Vergleich zu jugendlichen Jungen im Wissenstest signifikant mehr Fragen richtig und würden im Falle eigener Betroffenheit häufiger Hilfe bei Freundinnen und Freunden suchen. Aus den Ergebnissen lassen sich Implikationen für die Prävention von Depressionen im schulischen Kontext ableiten, unter anderem die Notwendigkeit zielgruppengerechter, universeller Präventionsprogramme.Friederike Carlotta GrabowskiFranziska Greiner
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2024-04-012024-04-0171211613110.2378/peu2024.art12d