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Kinder mit zerebralen Sehschädigungen eine Herausforderung an die Disziplinarität der Sonderpädagogik?
Abstract
Im Unterschied zur tradierten schädigungsbezogenen Systemlogik sonder-, behinderten- oder heilpädagogischer Theoriebildung wird exemplarisch am Beispiel des Themas „Zerebrale Sehschädigungen im Kindesalter“ die bisherige Erklärungsreichweite sonderpädagogischer Diagnostik kritisch befragt. Die Komplexität des Phänomens der zerebralen Sehschädigung wird anhand zweier Falldarstellungen skizziert, bisherige Diagnosen und Interpretationen reformuliert und eine die Komplexität ihres Gegenstandes repräsentierende interdisziplinäre Zugangsweise gefordert. Die gegenwärtige Forschungssituation muss aufgrund der bisher vorherrschenden Erklärungsmodelle als dringend erweiterungsbedürftig gesehen werden. Gefragt sind multidisziplinäre und internationale Studien zur Prävalenz, funktionalen Diagnostik, vor allem jedoch zu pädagogischen Konzepten zur Unterstützung einer stabilen Wahrnehmungsstruktur.