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Der Unterschied als Aufmerksamkeitsgarant? Behinderung in den Krimiserien Tatort und Polizeiruf 110

Ingo Bosse

Abstract


Die Krimiserien Tatort und Polizeiruf 110 greifen in den letzten zehn Jahren vermehrt das Thema Behinderung auf. Der Beitrag beleuchtet die Frage, welches Orientierungs- und Deutungswissen diese fiktionalen Formate damit bereitstellen. Nach einer Übersicht über sämtliche Folgen, die das Thema Behinderung beinhalten, zeigt die qualitative Inhaltsanalyse anhand ausgewählter Folgen, wie der gesellschaftliche Diskurs aufgenommen und befördert wird. Dabei wird ersichtlich, dass das Thema in beiden Serien von erheblicher Bedeutung ist. Behinderung wird sehr facettenreich dargestellt. Obwohl die Figuren mit Behinderung eher positiv gezeichnet sind, werden einseitige Zuschreibungen vermieden. Stereotype werden zwar bedient, aber auch entlarvt. Die Narrationen zeigen durchweg ein Bild gesellschaftlicher Zugehörigkeit von Menschen mit Behinderung, wenngleich mit Sonderstatus. In einigen Folgen werden gesellschaftliche Vorstellungen von Normalität kritisch hinterfragt.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2011.art22d