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Die Abwertung von Menschen mit Behinderung - eine Folge der Ökonomisierung der Lebenswelt in der deutschen Gesellschaft

Kirsten Endrikat

Abstract


Unter Rückgriff auf die repräsentativen Erhebungen der Studie zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF-Survey) wird über Ausmaß, Intensität und Bedingungen von Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung in der deutschen Bevölkerung berichtet. Ökonomistische Orientierungen und autoritäre Haltungen erweisen sich als wichtige Bedingungen für solche Vorurteile. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass angesichts krisenhafter Entwicklungen in der deutschen Gesellschaft zunehmend ökonomistische Kriterien auf die soziale Lebenswelt übertragen und dort als "autoritärer" Maßstab für die Beurteilung von Personengruppen herangezogen werden. Die Untersuchung zeigt dementsprechend, dass die Ökonomisierung der Lebenswelt ein starker Erklärungsfaktor für die Abwertung von Menschen mit Behinderung ist. Zudem kann belegt werden, dass dieser Effekt durch autoritäre Unterwürfigkeit mediiert wird.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2012.art04d