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Entwicklung und Pilotierung einer arbeitsgedächtnissensiblen Mathematikförderung. Ergebnisse einer Einzelfallstudie

Sarah Schulze, Jan Kuhl, Thomas Breucker

Abstract


Vorläuferfertigkeiten des Rechnens haben sich als vielversprechender Ansatzpunkt für die Förderung von schwachen Rechnerinnen und Rechnern in der Grundschule erwiesen. Jedoch gibt es stets Kinder, die auch von den zusätzlichen Fördermaßnahmen nicht profitieren. Bei persistierenden Schwierigkeiten werden intensivere Maßnahmen und die Kombination mit anderen Bereichen vorgeschlagen. Die Frage, wie eine solche Maßnahme aussehen kann, bildete den Ausgangspunkt für die Entwicklung einer arbeitsgedächtnissensiblen Mathematikförderung. Das Arbeitsgedächtnis stellt ein lernrelevantes Merkmal dar, in dem Kinder mit Lernschwierigkeiten häufig ein ungünstiges Profil aufweisen. Unser Ziel bestand in der Entwicklung einer Förderung, die auf den Aufbau von mathematischen Vorläuferfertigkeiten abzielt, indem a) das Arbeitsgedächtnis berücksichtigt wird und b) die mentale und gedächtnismäßige Auseinandersetzung mit dem Lerninhalt angeregt werden. Im vorliegenden Beitrag stellen wir die Ergebnisse einer Einzelfallstudie vor, durch die die Förderung erstmalig erprobt und evaluiert wurde. Zwei Kinder einer ersten Klasse nahmen an 11 bzw. 12 Fördersitzungen teil. Eine positive Lernentwicklung zeigt sich insbesondere beim relationalen Zahlverständnis. Die Ergebnisse der pilotierenden Studie deuten auf die grundsätzliche Wirksamkeit hin, sodass weitere evaluierende Schritte folgen können.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2020.art10d