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Fachbeitrag: Pilotierung von Leseflüssigkeits- und Leseverständnistests zur Entwicklung von Instrumenten der Lernverlaufsdiagnostik. Ergebnisse einer Längsschnittstudie in der 3ten und 4ten Jahrgangsstufe
Abstract
Individuelle Lernverläufe im Lesen können mittels Lernverlaufsdiagnostik im Längsschnitt beobachtet werden. Die Lernverlaufstests müssen dafür auch über die Zeit reliabel und änderungssensibel messen. Dieser pilotierende Beitrag prüft erstmalig die Reliabilität sowie die Änderungssensibilität von bereits im Querschnitt evaluierten Lernverlaufstests zur Messung der Leseflüssigkeit und des basalen Leseverständnisses im Längsschnitt. Zu vier Messzeitpunkten innerhalb eines Schuljahres wurden Lernende des dritten und vierten Jahrgangs einer regulären Grundschule (N=90) mit drei Leseflüssigkeitstests (Silben, Wörter, Pseudowörter) sowie einem Satzverständnistest von externen Testerinnen in der Onlineplattform www.levumi.de getestet. Die Lehrkräfte erhielten am Ende der Studie die Ergebnisse. Die Ergebnisse zeigen für beide Klassenstufen und alle Messzeitpunkte zufriedenstellende Paralleltest-Reliabilitätswerte (r=.72–.90). Im Schnitt steigen die Leseleistungen in 12 Wochen zwischen 2.15 (0.55) und 5.41 (0.98) Items. 4.26–14.80% der Lernenden zeigen negative Lernverläufe (b=-0.8–-4.0), die anteilig durch studiendesignbedingte Deckeneffekte erklärt werden können. Die Befunde der Pilotstudie deuten auf eine grundsätzliche Einsatzmöglichkeit der Tests im Feld hin, sodass sie bei größeren Studien Verwendung finden können.
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2021.art12d