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Fachbeitrag: Zum Bedarf postklinischer Berufsintegrationsprogramme im Kanton Zürich
Abstract
Eine Analyse der Bedarfsentwicklung und der Umlagerungen in der Versorgungslandschaft der letzten 20 Jahre im Kanton Zürich belegt den gesteigerten Bedarf postklinischer Berufsintegrationsprogramme. Eine bedeutende Zunahme psychiatrischer Störungen von jungen Menschen zusammen mit einer zunehmenden Tendenz der Psychiatrisierung adoleszentärer Dissozialisation führte zu einem hohen Anstieg kurzfristiger und serieller psychiatrisch-stationärer Akut- und Therapieinterventionen. Diese werden nur auf den ersten Blick den entwicklungspsychologischen Dimensionen dieser Transitionsphase gerecht, vermögen sie doch die sozialisatorischen Herausforderungen für eine längerfristige stabilisierende Identitätsentwicklung, Persönlichkeitsformung sowie die soziale und Berufsintegration nur ungenügend zu berücksichtigen. Die Berufswahl und die Entwicklung einer Berufsidentität sind nach wie vor wesentliche Elemente dieses Lebensabschnitts - und grundlegend für ein autonomes Leben in unserer Gesellschaft. Deshalb braucht es im Anschluss an stationäre klinische Aufenthalte heute vermehrt tragfähige sozialpädagogische Berufsintegrationsprogramme mit psychiatrisch-therapeutischer Nachsorgemöglichkeit. Damit könnten längerfristig erhebliche Kosten eingespart werden durch Verhinderung einer Chronifizierung von schwierigen Verläufen und durch Verhinderung von verpasster Berufsintegration.
Schlagworte
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2023.art14d