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Grounded Theory und Intersektionalitätsforschung zur Analyse biografischer Interviews von Frauen mit intellektueller Beeinträchtigung
Abstract
Der Beitrag zeigt den Mehrwert der Grounded Theory in Verbindung mit der Intersektionalitätsforschung zur Analyse von lebensgeschichtlichen Erfahrungen bei Frauen mit intellektueller Beeinträchtigung auf. Damit wird eine Weiterentwicklung der Frauen-/Geschlechterforschung zu einer Intersektionalitätsforschung im Feld der (inklusiven) Bildung angestrebt. Mittels der Forschungsmethode der Grounded Theory werden lebensgeschichtliche Erfahrungen von vier Frauen mit intellektueller Beeinträchtigung auf der Identitätsebene analysiert und anschließend mit der Repräsentations- und Strukturebene in Verbindung gebracht. Die Ergebnisse zeigen, wie sehr vorgegebene gesellschaftliche Strukturen und unterschiedliche weibliche Rollenzuschreibungen auf die Identität der Frauen mit intellektueller Beeinträchtigung einwirken. Die betroffenen Frauen eignen sich Geschlechtermerkmale in einem „Identitätsspagat“ zwischen emanzipiert-selbstbewusster und tugendhaft-zurückhaltender Frauenrolle an. Dieser Identitätsspagat ist von ihnen kaum auszuloten und führt meist zu einer Negierung der einen sowie der verstärkten Betonung und Identifikation mit der anderen Rolle.
Schlagworte
Frauen mit intellektueller Beeinträchtigung
Grounded Theory
Intersektionalität
lebensgeschichtliche Erfahrungen
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2014.art04d