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Trend: "Wie aus der Hirnforschung bekannt ist …". Zur pädagogischen Metaphysik eines Organs, ohne das es einfach auch nicht geht

Roland Reichenbach

Abstract


Pädagogik und Sonderpädagogik sind auf Theorieimport angewiesen. Momentan steht in diesem Zusammenhang die Hirnforschung hoch im Kurs. Das Hirn hat einen guten Ruf. Wie das Kind. Kinderhirne verstehen daher auch. Komisch, dass nun einzelne Hirnforscher schon jetzt alles über das Lernen, die Pädagogik und die Verbesserung des Schul- und Bildungssystems wissen. Nur manche, zum Beispiel Manfred Spitzer. Noch komischer, wie die pädagogische Gemeinde bereit ist, jeden Sein-Sollen-Fehlschluss zu akzeptieren, wenn er nur irgendwie passt. Da können einschlägige Lernforscherinnen noch lange dagegen reden. So schreibt Elsbeth Stern: "Die Hirnforschung ist (…) nicht die Grundlagenwissenschaft der Lernforschung, weil wir bisher keine auch nur im Ansatz zufriedenstellende Vorstellung davon haben, wie sich geistige Zustände, also Gedanken, Emotionen, Empfindungen und dergleichen im Gehirn abbilden." (Stern 2010, 1)

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2014.art30d