

Rezension: Jäger, Lorenz (2014): Beschädigte Schönheit. Eine Ästhetik des Handicaps
Abstract
Anders als in der Antike wurden im Barock die Gegensätze zwischen
dem geraden Gehen und dem Hinken, dem schönen Aussehen und der Hässlichkeit nicht mehr
moralisch diskreditiert, sondern literarisch ausgestaltet. Vor allem kunstvolle Gedichte
widmeten sich der „schönen Hinkenden“ („belle boiteuse“, „bella zoppa“). Giovanni Leone
Sempronio (1603 –1646) gab das Leitbild vor: „Bewege, hübsche Hinkende, deine Füße, sie
sind nicht gleich, und an Schönheit ist ihnen kein anderer Fuß gleich …“. In dieser
marinistischen und frühbarocken Lyrik war, schreibt Lorenz -Jäger, Germanist und
Redakteur im Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die „erste Anerkennung
der Behinderung entstanden“.
dem geraden Gehen und dem Hinken, dem schönen Aussehen und der Hässlichkeit nicht mehr
moralisch diskreditiert, sondern literarisch ausgestaltet. Vor allem kunstvolle Gedichte
widmeten sich der „schönen Hinkenden“ („belle boiteuse“, „bella zoppa“). Giovanni Leone
Sempronio (1603 –1646) gab das Leitbild vor: „Bewege, hübsche Hinkende, deine Füße, sie
sind nicht gleich, und an Schönheit ist ihnen kein anderer Fuß gleich …“. In dieser
marinistischen und frühbarocken Lyrik war, schreibt Lorenz -Jäger, Germanist und
Redakteur im Feuilleton der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, die „erste Anerkennung
der Behinderung entstanden“.
DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2016.art09d