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Das Provokative Essay: Sprachheilschulen und Inklusion in der Schweiz

Manfred Grohnfeldt

Abstract


Es ist zu erwarten, dass es auch in der Schweiz vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention zu nachhaltigen Veränderungen des Sprachheilwesens kommen wird. Auf der Grundlage des Selbstverständnisses von Sprachheilschulen werden Merkmale des zugrunde liegenden Menschenbildes von Inklusion aufgezeigt und im Hinblick auf Möglichkeiten der institutionellen Weiterentwicklung analysiert. Dabei zeigt sich, dass Inklusion nicht administrativ verordnet werden kann, sondern als ein längerfristiger Prozess anzusehen ist, der an bestimmte Voraussetzungen im organisatorischen, finanziellen und fachlichen Bereich gebunden ist. Als grundlegender Schritt wird die Weiterentwicklung von Sprachheilschulen zu Sprachheilpädagogischen Zentren genannt, die in enger Zusammenarbeit mit Regelschulen die Koordination in einem sich erweiternden sprachheilpädagogischen System im inklusiven Kontext übernehmen. Dadurch sollen Bedingungen geschaffen werden, um den Anteil von inklusiv beschulten Kindern mit schwerwiegenden Sprachstörungen weiter zu erhöhen. Inklusion kann dabei nur als gemeinsame Aufgabe der beteiligten Fachdisziplinen bei einer Kooperation von Sprachheilschulen und Regelschulen unter Mitwirkung der Erziehungsdirektionen und der betreffenden Hochschulen gelingen.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2018.art01d