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Fachbeitrag: Warum entscheiden sich Eltern für eine medikamentöse Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ihrer Kinder? Empirische Forschungsergebnisse aus der Schweiz

Dominik Robin, Peter Rüesch

Abstract


Die vermeintliche Zunahme pharmakologisch behandelter Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) hat seit einigen Jahren auch in der Schweiz zu Sorgen und ungeklärten Fragen unter Politiker/innen, Wissenschaftler/innen und betroffenen Familien geführt. Dieser Beitrag fokussiert die Frage, warum Eltern sich für eine medikamentöse Behandlung ihrer Kinder entscheiden. Als empirische Grundlage dienen Daten aus der Deutschschweiz aus teil-strukturierten Interviews (N = 6) und einer Online-Befragung von Eltern, deren Kinder mit ADHS diagnostiziert wurden (N = 87). Der wichtigste Entscheidungsgrund für eine medikamentöse Behandlung ist aus Elternsicht der Leidensdruck der Kinder, der sich vielfältig in körperlichen, psychischen und sozialen Auffälligkeiten äußert. Der Leidensdruck manifestiere sich zunächst im schulischen Umfeld, weite sich dann aber auf das familiäre System aus. In der Analyse der Elterninterviews wurde dieser Mechanismus als ein „Hinüberschwappen“ bezeichnet.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2018.art16d