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Viele Fragen – wenig Antworten: Provokative Gedanken über Legasthenie

Christian Klicpera, Barbara Gasteiger-Klicpera

Abstract


In dem folgenden Essay wird versucht, in provokativer Weise den Forschungsstand zur Legasthenie kurz zusammenzufassen und einige wichtige Bereiche anzusprechen, in denen sich die Forschung im deutschen Sprachraum weiterentwickeln könnte und sollte. Wichtige neue Erkenntnisse zu den Grundlagen der Legasthenie werden aus den Gebieten der Genetik und der Neuropsychologie berichtet. Mit deren Umsetzung beschäftigen sich die eher angewandten Bereiche der Lernpsychologie, Sprachdidaktik und Erziehungswissenschaft, in denen Diagnose, Förderung und Intervention thematisiert werden. Neben der ungelösten Frage der Identifikation und Abgrenzung von Kindern mit Legasthenie fehlt es derzeit im deutschen Sprachraum vor allem an systematischer Interventionsforschung. Dies gilt für die frühen Interventionen beim Erwerb des mündlichen Lesens ebenso wie für die Bereiche des flüssigen Lesens, des Rechtschreibens und des schriftlichen Ausdrucks. Abschließend wird das Problem der Qualitätssicherung angesprochen.

Volltext:

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