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Heilpädagogen zwischen Individualanspruch und Systemzwang - Versuch einer ethischen Standortbestimmung
Abstract
Die Zwangsliberalisierung hat im Feld der Behindertenhilfe zu einem umfassenden Wertewandel geführt, der für die dort Tätigen zunehmend problematisch wird. Sie fühlen sich zerrissen zwischen den Individualansprüchen der ihnen anvertrauten Menschen und den Anforderungen des Systems, in dem sie arbeiten und das sich verstärkt marktwirtschaftlichen Interessen beugt. Diese Entwicklung wird zum Anlass genommen, um über die Aufgaben von Heilpädagogik und Heilpädagogen nachzudenken, die sich aus ‚Bedürftigkeit‘ und ‚Abhängigkeit‘ des Menschen mit Behinderung als Menschen ergeben. Sie verlangen nach ‚Anerkennung‘ und ‚Verantwortung‘, nach ethischen Werten, die heute wieder stärker ins Zentrum der Heilpädagogik gerückt werden müssen, damit Heilpädagogen ihrer eigenen pädagogischen Aufgabe gerecht werden können.