Open Access Freier Zugang (Open Access)  Eingeschränkter Zugriff Zugang für Abonnent/innen oder durch Zahlung einer Gebühr

Was macht die Bildung von Menschen mit mehrfachen Behinderungen zu einer sehgeschädigtenpädagogischen Bildung?

Sven Degenhardt, Christoph Henriksen

Abstract


Je nach institutioneller Struktur erhalten Kinder mit mehrfachen Behinderungen und Sehschädigung Förderung in Blinden- und Sehbehindertenschulen oder sie und die Personen ihres Umfeldes werden durch mobile Systeme unterstützt und beraten. Auf schulpolitischer und konzep-tioneller Ebene steigt der Druck, die Spezifik ihres Auftrages zu begründen. Mit dem Verweis, dass bereits einem sonderpädagogischen Förderbedarf entsprochen wird, wird stellenweise die Schaffung entsprechender mobiler Dienste für diesen Personenkreis abgelehnt. – In dem Beitrag wird herausgearbeitet, dass eine moderne Sehgeschädigtenpädagogik über das Paradigma der Anschlussfähigkeit an eine allgemeine Pädagogik/Didaktik bzw. eine Schwerstbehindertenpädagogik/-didaktik in dieser Situation überzeugend agieren kann. Dieser Ansatz wendet sich von der Auffassung ab, wonach eine Sehschädigung eine Primärbehinderung darstellt, unter die sich alle anderen pädagogischen Interventionen unterzuordnen haben. Gleichzeitig stellt er sich aber auch gegen das Selbstverständnis einer Schwerstbehindertenpädagogik, wonach alle Förderbereiche innerhalb dieser implizit aufgehoben sind. Ebenso ist ein additives, getrenntes Nebeneinander einer Blinden- und einer Schwerstbehindertenpädagogik, die sich die pädagogischen Interventionen untereinander aufteilen, ausgeschlossen.

Volltext:

pdf