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Anforderungen und Hürden im frühen Schriftspracherwerb. Was Lehrpersonen über einen entwicklungsgerechten Anfangsunterricht wissen sollten

Silke Wehr, Erich Hartmann

Abstract


Die Anpassung des Erstlese- und -schreibunterrichts an die individuellen Entwicklungsvoraussetzungen der Schulkinder ist ein zentraler Faktor in der Prävention von Schriftspracherwerbsstörungen. Damit vor allem Risikokinder, die mit wenig Vorwissen über gesprochene und geschriebene Sprache in die Schule kommen, im Unterricht erfasst und entsprechend unterstützt werden können, müssen Lehrpersonen Wissen über den frühen Schriftspracherwerb, seine Gefährdungen sowie über angemessene Fördermaßnahmen haben. Denn mangelndes Wissen über Merkmale der Lautsprache und Besonderheiten der alphabetischen Schrift kann zu einer Überforderung von Kindern führen, denen bestimmtes metaphonologisches Wissen noch fehlt. Damit solche Kinder nicht in einen Teufelskreis geraten, sollten sie durch eine kind- und sachgerechte Auseinandersetzung mit Sprache und Schrift im Anfangsunterricht zunächst metaphonologisches Wissen aufbauen können, welches für das Verständnis und die Anwendung des alphabetischen Prinzips im frühen Lese- und Schreiblernprozess hilfreich ist. Um Schriftspracherwerbsstörungen im Unterricht vorzubeugen, müssten solche Erkenntnisse nicht nur Teil der (sprach-)heilpädagogischen Ausbildung sein, sondern ins Curriculum von angehenden Lehrpersonen der Primarstufe aufgenommen werden.

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