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Fachbeitrag: Zur Bedeutsamkeit bildlich-gestalterischer zeichnerischer Tätigkeiten bei blinden Kindern

Jennifer Trees, Dino Capovilla, Josef Zihl

Abstract


Ausgehend von einem Alltagsverständnis des freien Zeichnens kann der Eindruck entstehen, dass bildliche Kunst blinden Menschen weitgehend verschlossen bliebe und kaum pädagogischen Nutzen habe, da das, was zweidimensional abgebildet ist, nicht in den „Kopf“ kommen kann, wenn es visuell nicht erfahrbar ist. Der Artikel entwirft eine Perspektive auf Zeichenprozesse, in der diese nicht nur als eine Wiedergabe von bestehenden mentalen Repräsentationen aufgefasst werden, sondern, in reziproker Weise, als eine sensomotorische Handlung zur Unterstützung der Synthese innerer Bilder. In dieser Sichtweise eröffnen zeichnerische Tätigkeiten, als ein sinnlich-leiblicher Akt der Vorstellungsbildung, eine Möglichkeit der Wahrnehmungsförderung bei Kindern und eines ästhetischen Zugangs zum Bildverstehen über die Motorik. In der Darlegung dieser Potenziale wird dabei der Frage nachgegangen, wie zeichnerische Tätigkeiten für die Förderung blinder Kinder hinsichtlich der Wahrnehmungsdifferenzierung und der kulturellen Teilhabe nutzbar gemacht werden können.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2023.art27d