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Aktuelle Forschungsprojekte: InDiVers - Inklusive Diagnostik in Verfahren zur Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs? Zwischen angemessener Förderung und institutioneller Diskriminierung
Abstract
"Mit der Forderung nach diskriminierungsfreier wie auch gleichberechtigter Teilhabe aller Menschen an einem inklusiven Bildungssystem geht die Notwendigkeit einher, individuell angemessene Vorkehrungen zu treffen, um die Bedürfnisse der Einzelnen zu berücksichtigen sowie den Zugang zu Bildungseinrichtungen zu sichern (Art. 24 UN-BRK). Dazu müssen einerseits entsprechende Bedürfnisse festgestellt werden, ohne andererseits potenziell diskriminierende Zuschreibungen vorzunehmen. Die pädagogische Praxis bewegt sich somit in einem Spannungsfeld zwischen einer individuumsbezogenen Beschreibung notwendiger Hilfen und schulischer Unterstützungsangebote sowie der Gefahr von Stigmatisierung und Diskriminierung. Diskutiert wird dieses Spannungsverhältnis u.a. in der Debatte um DeKategorisierung (z.B. Katzenbach, 2015; Walgenbach, 2018) sowie um Ent/Dramatisierung von Differenz (Budde & Hummrich, 2013; Messerschmidt, 2015). Auf Ebene der Institution und Organisation Schule schließt daran insbesondere die Frage nach der Ausgestaltung einer förderorientierten, prozess- und systembezogenen Diagnostik sowie nach den strukturellen Bedingungen an, die eine inklusive Diagnostik (z.B. Prengel, 2016; Simon & Simon, 2014) bis dato erschweren bzw. in Zukunft ermöglichen könnten. Das Verbundprojekt „InDiVers“ fokussiert eine Lupenstelle der Bearbeitung dieses Spannungsfeldes im Bildungsbereich: die Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF), zu welcher bisher kaum wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen."
Volltext:
pdfDOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2023.art30d