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Modernisierung karitativer Nonprofit-Organisationen - Modernisierungstheoretische Betrachtungen
Abstract
Karitative Nonprofit-Organisationen sehen sich seit einigen Jahren einem erheblichen Modernisierungsdruck ausgesetzt. Wohlfahrtsstaatliche Aufgaben entwickeln sich sukzessive in Form moderner Dienstleistungen. Wir beobachten auf systemischer Ebene eine Verschiebung von so genannten Wertegemeinschaften zu Dienstleistungsunternehmen. Karitative Nonprofit-Organisationen stehen vor der Herausforderung, diese Entwicklung nachzuvollziehen. Der Prozess ist aus modernisierungstheoretischer Sicht stringent und spiegelt u. a. die gesellschaftlichen Entwicklungen von Differenzierung, Individualisierung und Rationalisierung wider. Der etablierte karitative Nonprofit-Sektor mit seiner ihm eigenen Kooperationslogik modifiziert zwangsweise seinen Charakter und wird sich den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen – dies beinhaltet eine Annäherung an den Marktsektor mit seiner vorherrschenden Verwertungslogik. Karitative Nonprofit-Organisationen haben sich zusehends dieser Herausforderung gestellt und arbeiten vielfach mit effektiven betriebswirtschaftlichen Instrumenten. Diese Entwicklung ist der Anpassung an die gesellschaftlichen Entwicklungen geschuldet und sollte nicht als neue Sozialphilosophie interpretiert werden. Der karitative Nonprofit-Sektor ist weit entfernt vom "Ende der Besonderheiten", er wird uns als "Besonderheiten ohne Ende" erhalten bleiben.