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Professionalität und Non-Professionalität in der Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung

Martin Th. Hahn

Abstract


Professionalität und Non-Professionalität im Rückblick Betrachten wir die Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderung unter historischem Aspekt, so stellen wir fest, dass bei der Absicherung ihrer physischen Existenz und der Unterstützung der Realisierung ihrer Lebensqualität in der Vergangenheit in unterschiedlichen Zeiträumen „Profis“ und „Laien“ („Non-Profis“) in unterschiedlichen Anteilen, aber immer in Wechselwirkung zueinander auf diese Lebenswirklichkeit einwirkten. Einwirkungsart, -qualität, -intensität und Einwirkungsgröße hingen ab von gesellschaftlichen Einstellungen, direkt gelebter Solidarität, von wissenschaftlichem Erkenntnisstand und materiellen Ressourcen. Viele Beispiele könnten belegen, dass es schon immer einen Bedarf an Non-Professionalität (Laien, Ehrenamtliche, nicht speziell Qualifizierte) und einen Bedarf an Professionalität (Spezialisten, „Sonderpädagogen“) gegeben hat. Und weitere Beispiele könnten belegen, dass es Wechsel in der Bewertung der „Non-Profis“ gegeben hat. So führten Erkenntniszugewinne dazu, dass die Eltern („Laien“) zum verlängerten Arm der Spezialisten wurden und nach deren Anweisungen das Kind zu „behandeln“ hatten, ehe sie sich – dank der systemischen Betrachtungsweise – als anerkannte „Experten“ in die Lebenswirklichkeit ihres Kindes einbringen konnten. Die beiden Einflussgrößen „Professionalität“ und „Non-Professionalität“ ergänzten sich im Idealfall gegenseitig bei der Verfolgung des Ziels der optimalen Realisierung von Zuständen des Wohlbefindens im Leben von Menschen mit Behinderung.

Volltext:

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