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Fachbeitrag: Eltern und ihre Kinder mit geistiger Behinderung im Hilfesystem. Wie gouvernementale Praxen Familie hervorbringen

Hendrik Trescher

Abstract


Gouvernementalität meint eine Form des Regierens bzw. Hineinregierens in bestimmte Diskurse, wodurch diese in spezifischer Art und Weise verändert werden. Der Beitrag legt den Fokus darauf, inwiefern Familien mit Kindern mit geistiger Behinderung davon betroffen sind, wie in erster Linie der Staat und ‚seine‘ Behindertenhilfe Praxen erzeugen und verändern und somit jene Familien unweigerlich (mit) prägen. Es geht also darum, wie die Familienmitglieder zu bestimmtem Handeln bewegt, motiviert und/oder gezwungen werden. Dabei wird Referenz genommen auf das Projekt „Zwischen Herkunftsfamilie und dem Leben im ambulant betreuten Wohnen“ (Trescher, 2018–2020) und an drei Beispielen diskutiert, wie Familien ‚technisch‘ in ihrer Organisationsstruktur, aber auch ‚sozial‘ in ihren Beziehungskonstellationen durch gouvernementale Praxen hervorgebracht werden. Abschließend wird die Ambivalenz des Hilfesystems zwischen Unterstützungserbringung und Behinderungspraxis diskutiert.

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DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2020.art22d